Wer schützt mich?
Gewalt hat viele Gesichter. Zum einen gibt es die körperliche Gewalt. Dazu zählen zum Beispiel Schläge und Tritte. Manchen Menschen wird auch zu Hause Gewalt angetan, wenn sie zum Beispiel eingesperrt werden oder ihnen gedroht wird.
Missbrauch ist nicht einfach zu beschreiben. Neben offensichtlichen Übergriffen gibt es auch versteckte Formen des Missbrauchs. Missbrauch kann bereits dann geschehen, wenn jemand aus deiner Familie oder ein anderer dir gegen deinen Willen zu nahe kommt, dich dort berührt, wo es dir unangenehm ist, und die Berührungen dir Schmerzen verursachen. Wenn du dich in Gegenwart von bestimmten Personen sehr unwohl und schutz- und hilflos fühlst, solltest du vorsichtig sein und deine Gefühle sehr ernst nehmen. Es kann nämlich auch vorkommen, dass jemand dir droht und dich einschüchtert oder dir sogar die Schuld an dem Geschehenen gibt, damit du niemandem erzählst, was dir passiert ist. Manchmal glaubt selbst die eigene Familie nicht, dass so etwas wirklich vorkommen kann.
Bist du ein Opfer von Gewalt und Missbrauch geworden? Kennst du vielleicht sogar den Täter, und hast große Angst vor erneuten Übergriffen? Dann bitten wir dich, dich unbedingt jemandem anzuvertrauen, damit dein Leid, deine Verzweiflung, und deine Angst bald ein Ende haben.
Du bist selbst zum Täter geworden?
Viele Jugendliche reizt der Kick, einmal etwas Verbotenes zu tun und die Grenzen auszutesten, die ihnen vom Gesetz her auferlegt sind. Kleinere Diebstähle zählen dabei noch zu den Kavaliersdelikten – doch oft ist es nur ein kleiner Schritt, und auf einmal ist man zu einem Straftäter geworden, hat vielleicht fremdes Eigentum zerstört oder sogar Leute verletzt.
Meistens gibt es bei einer begangenen Straftat immer jemanden, der dadurch geschädigt wird, und als Opfer sein Recht einfordert, den Täter zu bestrafen.
Straftaten haben somit immer auch Auswirkungen auf den Täter. Er wird isoliert, vielleicht sogar beschimpft, oder seine Tat wird mit einer ebensolchen Tat gerächt. Wenn du der Täter bist, brauchst du auf jeden Fall selbst einen Beistand, der dir in dieser Situation zur Seite steht, dir zuhört und dich berät. Denn vielleicht hattest du ja einen Grund für deine Tat, oder du leidest selbst unter deiner Tat.